Oft, wenn ich Anekdoten aus meinem Leben erzählt habe, bekam ich zu hören:
„Alter – du solltest echt mal ‘n Buch schreiben! So ein Scheiß passiert doch keinem normalen
Menschen!“
Ich bin vermutlich auch kein ganz normaler Mensch. Irgendwie merkwürdig aufgewachsen,
habe mich zu einer renitenten Persönlichkeit entwickelt und meine Prioritäten weichen
von denen vieler Mitmenschen ab. Ich bin ein bisschen anders als die anderen Kinder.
Ich war schon als Kind nicht einfach, ebenso wenig wie meine Familienverhältnisse.
Bereits in der Grundschule als hyperaktiv gebrandmarkt, wurden mir schon früh Beruhigungsmittel
verschrieben. Die Begabung, ohne Ende Scheiße zu bauen und mich mit
Anlauf in Probleme zu reiten war mir irgendwie in die Wiege gelegt. Diese Fähigkeit wurde
konsequent ausgebaut, bis sich daraus ein wahrer apokalyptischer Ritt durch Drogen,
totale Auflehnung, Gewalt und Kriminalität entwickelte. Meine Begeisterungsfähigkeit
auf der Suche nach dem geilsten Kick beförderte mich mit Höchstgeschwindigkeit in eine
krasse Abwärtsspirale. Mit zwölf kam der Alkohol, mit vierzehn die ersten Drogendeals
in Taschengeldformat. Immer wieder Ärger mit dem Gesetz. Mit siebzehn von zuhause
rausgeflogen, nach einer missglückten Hausbesetzung obdachlos, fand ich mich mit achtzehn
Jahren megakriminell, schwer drogenabhängig und mehr tot als lebendig an einem
Scheideweg wieder.
Ein Ticket zurück in ein lebenswertes Dasein war kaum mehr denkbar, dennoch habe ich
es irgendwie geschafft – aber der Preis dafür war extrem hoch …
Um tatsächlich existierende Leute nicht zu belasten, habe ich die Namen aller vorkommenden
Personen geändert. Was meine Erfahrungen mit Drogen angeht, habe ich versucht,
meine damaligen Gefühle möglichst exakt wieder zu geben, was natürlich auch die jeweilige
anfängliche Begeisterung beinhaltet. Nichts von all diesen Exzessen ist zur Nachahmung
empfohlen und jeder, der das Buch bis zum Ende liest, wird genau verstehen, warum!